Nach einer zweihundertjährigen Abwesenheit wurden erstmals wieder Wildkatzen in Brandenburg gesichtet: Ein bedeutender Meilenstein für den Schutz wilder Tiere und ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie sich die Natur erholen und zurückkehren kann.
Das Wildnisgebiet Jüterbog, das seit einiger Zeit als potenzielles Gebiet für die Rückkehr der Wildkatzen galt, wurde zu einem Hoffnungsträger. Die Wildnis im Umkreis der Felgentreuer Wiesen avancierte zur ersten Anlaufstelle für die wilden Samtpfoten in Brandenburg. Hier finden sie ideale Bedingungen: naturnahe Wälder mit einer Vielzahl an Strukturen wie Lichtungen, Totholz und Baumhöhlen bieten den Wildkatzen ein passendes Zuhause.
Seit der Entdeckung von Wölfen in dem weiten Naturschutzgebiet im Jahr 2011 begann die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung intensiv die Rückkehr der Wildkatzen zu untersuchen. Die Wildnisstiftung nutzt dabei die Methode des Lockstock-Monitorings. Hierbei werden Lockstöcke mit Baldrian in der Nähe von Wildtierkameras aufgestellt. Der Geruch des Baldrians lockt die Katzen an, die dann genetisches Material wie Tierhaare hinterlassen.
Obwohl bisher nur Spuren von drei weiblichen Katzen nachgewiesen werden konnten, deuten Beobachtungen darauf hin, dass auch ein Wildkater die Gegend besucht hat. Die Streifgebiete der weiblichen Katzen sind zwischen 300 und 800 Hektar groß, während die männlichen Wildkater das Dreifache abdecken können, was bedeutet, dass ein Kater mehrere Katzen besuchen kann.
Die Rückkehr der Wildkatzen in Brandenburg ist ein ermutigendes Zeichen für den Erhalt bedrohter Arten und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume. Diese scheuen Tiere finden allmählich ihren Platz zurück in der heimischen Wildnis, und es bleibt zu hoffen, dass ihre Population in den wilden Naturschätzen Brandenburgs weiter wächst.