Mit dem Herbst zieht das beeindruckende Naturschauspiel der Hirschbrunft in das Wildnisgebiet Jüterbog ein. Die Rothirsche, die größten Wildtiere auf unseren Flächen, machen in dieser Zeit durch ihr lautes Röhren und ihre Kämpfe auf sich aufmerksam, während sie um die Gunst der Weibchen buhlen. Diese Brunftzeit ist für die Hirsche eine kräftezehrende Phase – Nahrung nehmen sie dabei kaum auf und verlieren bis zu einem Viertel ihres Körpergewichts.
Gleichzeitig beginnt der Kranichzug, bei dem kleinere Gruppen von Kranichen auf ihrer Reise in den Süden Rast auf unseren ungestörten Flächen einlegen. Die Felgentreuer Wiesen bieten den Vögeln einen sicheren Rastplatz, wo sie Kraft für die Weiterreise sammeln können. Ihr charakteristisches Trompeten erfüllt in diesen Wochen die weite Landschaft.
Dank der Unterstützung durch das Projekt Mittelstand & Moor und die Klimapatenschaften ist es möglich, die wertvollen Flächen langfristig zu schützen. Die Patenschaften finanzieren dabei den Flächenunterhalt, den Nutzungsverzicht der früheren Grünlandflächen sowie die Rangerausstattung. Unsere Ranger überwachen regelmäßig den Zustand der Flächen und dokumentieren die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt. Durch ihre Kontrollen stellen sie sicher, dass die natürlichen Prozesse ungestört ablaufen können, während die Wildnis sich frei entfaltet und bedrohte Arten weiterhin einen sicheren Rückzugsort finden. Die aus der Nutzung genommenen Flächen bieten genau die Rückzugsräume, die Rothirsch und Kranich in dieser Jahreszeit dringend benötigen.
Die Wildnisstiftung setzt auf kontinuierliches Monitoring, um sicherzustellen, dass sich sowohl die Tier- als auch die Pflanzenwelt frei entwickeln kann. Dies trägt nicht nur zur Förderung des Artenreichtums bei, sondern unterstützt auch den Klimaschutz, indem diese Flächen als CO₂-Speicher fungieren.